Heute möchte ich Euch berichten wie in unserer Wahlheimat Advent und Weihnachten gefeiert wird. Ich bitte die Ungarn die hier mitlesen, eventuelle Fehler, oder Bräuche die ich vergessen habe, mir mitzuteilen. Ich werde den Artikel dann nach bearbeiten. Köszönöm szépen.
In Europa, und so auch in Ungarn beginnt die Weihnachtszeit mit dem ersten Advent. Was in Deutschland Lebkuchen und Stollen, sind hier die Szaloncukor. Kleine Pralinen mit Schokolade und verschiedenen Füllungen, ich mag am liebsten die mit Kokosfüllung. Eingepackt in buntes glitzerndes Papier findet man die überall in den Geschäften. In vielen Familien gehören sie zudem an den Weihnachtsbaum. Der Name Szaloncukor geht zurück auf die feine Gesellschaft, diese stellte den Weihnachtsbaum in den Salon.
Christstollen sucht man hier eher vergeblich, es sei denn in den Supermärkten. Der ungarische Christstollen heißt bejgli. Süße Teigrollen, mit Marzipan oder Nussfüllung. Die Rezepte werden innerhalb der Familie weiter gegeben, aber man kann die Bejgli auch kaufen. Wenn ihr zum Bejgli greift, nehmt den mit Mohnfüllung. Laut Volksglauben soll er zu einer langen und glücklichen Ehe verhelfen.
Völlig unbekannt in Deutschland, kommt hier dem 13. Dezember eine besondere Bedeutung zu. Der Lucatag halt lange als kürzester und dunkelster Tag. Junge Mädchen versuchten mittels Bleigießen herauszufinden welchen Beruf ihr zukünftiger Ehemann haben würde. An diesem Tag wird auch der spezielle Luzien Weizen gesät, bekommt er einen langen Stiel, verspricht dies eine gute Ernte. Für mich besonders interessant, das Arbeitsverbot für Frauen an diesem Tag. Die Begründung für diesen Brauch lässt mich allerdings schmunzeln. Frauen sollen die Arbeit ruhen lassen, um die Produktivität der Hühner nicht zu stören.
Ein weiterer Brauch ist das Hirten oder Krippenspiel. Es soll noch Orte geben wo dieser Brauch noch aktiv gelebt wird, hier bei uns habe ich es noch nicht erlebt. Hier ist es wie auch bei uns, die Kinder und Jugendlichen führen dass Krippenspiel in der Kirche auf. Original gehen sie von Tür zu Tür und führen ihr Spiel auf. Dabei sammeln sie für die Bedürftigen.
Gänsebraten zu Weihnachten? Hier eher untypisch. Weihnachten gehört Fischsuppe auf den Tisch. Sie wird aus Wels, Barsch und Karpfen gekocht und ist sehr deftig. Auch der zweite Gang ist ein Fischgericht, panierter Karpfen oder Zander. Natürlich hat auch dieses Weihnachtsessen etwas mit dem Volksglauben zu tun. So soll Fischsuppe viel Geld bringen und die Beweglichkeit des Fisches soll die Menschen, die ihn verzehren, im kommenden Jahr vorwärts bringen.
Morgen stelle ich Euch noch weitere Bräuche vor.