Hier scheiden sich die Geister. Während die einen sagen, will ich nicht, ich komme mit Deutsch überall zurecht, gibt es viele die sagen ich will lernen. Wie viele andere auch, stehe ich auf dem Standpunkt wenn ich in einem anderen Land leben möchte, sollte ich auch die Sprache und die Kultur lernen. Sollte irgendwann in der Lage sein einfache Gespräche, in der Sprache meiner Gastgeber, führen zu können.
Ja ungarisch ist eine schwere Sprache. Jetzt nach vier Jahren verknoten wir nicht mehr ganz so oft unsere Zungen, und die Wörter gehen etwas leichter von den Lippen. Die Grammatik ist grausam, hätte nie gedacht das ich mich mal so schwer tun würde.
Viele Alte und einige jüngere sprechen mehr oder weniger gut Deutsch. In unserem Jahrgängen sind es eher weniger. Nach dem Krieg war es zumindest verpönt, wenn ich es richtig verstanden habe sogar verboten, in der Öffentlichkeit deutsch zu sprechen. Viele Deutsche mussten damals das Land verlassen, andere gingen freiwillig weil sie sich diskriminiert fühlten. Erst Ende der siebziger entspannte sich die Lage wieder und Mitte der 80er wurde an den ersten Schulen wieder Deutsch als Fremdsprache angeboten.
Trotzdem ist es richtig, man kommt mit Deutsch oder Englisch ganz gut zurecht.
Aber hat es nicht auch etwas mit Respekt zu tun, wenn man sich trotzdem bemüht zu lernen? Wenn man neben der Sprache auch neugierig auf das Leben der Ungarn ist? Zumal es sich in vielen Bereichen vom Leben in Deutschland unterscheidet.
Was es noch mal besonders schwer macht das viele Worte mehrere Bedeutungen haben, und das kann unter Umständen ganz schön peinlich werden. Gleiches gilt auch für die falsche Betonung, anders betont kann auch etwas ganz anderes bedeuten. Vielleicht könnte man schon viel mehr sprechen, wenn man nicht so viel Angst hätte, durch falsche Betonung oder Wortwahl, das gegenüber vielleicht zu beleidigen oder sonst was dummes zu sagen.
Hinzu kommt dass die Magyaren zu höflich sind Fehler zu verbessern . Nur wenn man konsequent nachfragt, verbessern sie den Satz oder die Aussprache.
Doch ich habe trotz aller Schwierigkeiten für mich den Anspruch in Zukunft einfache Gespräche führen zu können.
Ich würde mir wünschen, das dies alle Dauergäste auch so sehen.
Hier ein Beispiel, beim Kind Alma, Apfel, levét Saft also für mich ganz logisch almalevét.
Aber bei der Frau
Bei der Frau narancs Orange und levét Saft, doch es heißt nicht narancslevét sondern narancslét, ebenso beim Grapefruitsaft. Nur warum? Wegen der Vokalharmonie, die sich mir niemals erschließen wird.
